„Man soll die Feste feiern wie sie fallen!“, betonen die Gebrüder Thomas und Markus Mann. Aus Anlass der 90 jährigen Firmengeschichte, veranstaltet die Unternehmensgruppe am 05. + 06. September die Tage der offenen Tür im Großformat, gemeinsam mit den Feierlichkeiten zu dem Geburtstag.
Im September 1925 machte sich der Großvater Emil Mann mit nur 21 Jahren selbständig und kaufte einen gebrauchten LKW. Sein Vater Robert hatte bereits 1910 mit der Verarbeitung des heimischen Holzes in seiner Drechslerei begonnen. Aus der Drechslerei wurde später das Sägewerk Robert MANN OHG, welches durch Emils jüngere Schwester Anna und Ehemann Ernst Koch weiterentwickelt wurde.
Bevor sich Emil in die Selbständigkeit wagte, brach er seine Ausbildung zum Schuster ab und interessierte sich für die moderne Technik, welche auf der Grube Eisenkaute bei Bad Marienberg, Einzug hielt. Der Güterverkehr mit Dieselmotor anstelle Pferdegespann oder Kuhwagen, waren sein Ding. Die ersten LKW waren störungsanfällig und brauchten eine technikversierte Hand. Das lag dem jungen Emil und er wagte sich in den Rohstofftransport der Region. Basalt, Eisenerz und Holz waren die ersten Transportgüter. Dank der nachhaltigen Waldwirtschaft, sichert das Holz heute noch die Arbeit des Unternehmens und deren Mitarbeiterfamilien. Als sich das Eisenerz und der Basalt mehr und mehr erschöpften, konzentrierte sich der inzwischen international tätige Speditionsbetrieb zunehmend auf Recyclinggüter im Schrott und Metallbereich. Heute ver- und entsorgt das Unternehmen zahlreiche Industriebetriebe. Eine energetische Innovation stellt hier der Transport von flüssigem Aluminium bei einer Temperatur von 700-800 °C dar. Diese Logistiklösung wird seit 1991 im nationalen und internationalen Verkehr ausgeführt. Der Speditionsbereich beschäftigt heute 44 Vollzeitkräfte.
Neuen Wind ins Unternehmen brachte die aus Dänemark importierte Windkraftanlage. 1991 setzte Markus Mann einen ersten Meilenstein zur Energiewende, mit der Errichtung einer 150 KW – Windkraftanlage (Bonus Energy) auf der Anhöhe oberhalb von Langenbach. Die Anlage war die erste kommerzielle Windkraftanlage in Rheinland-Pfalz und zur damaligen Zeit die leistungsstärkste Anlage, die man kaufen konnte. Heute sind 3.000 KW – Stand der Technik. Die alte Bonus läuft auch im 25igsten Betriebsjahr tadellos. Diese Pioniertat war nicht nur innovativ und damals sehr selten, sondern öffnete dem Unternehmen den Weg in den Geschäftsbereich der erneuerbaren Energien. Mit Biomasse-Heizkraftwerken, Pelletfabriken, Heizzentralen, u.v.m. entwickelte sich die MANN Gruppe stetig weiter.
Alleine am Standort Langenbach, wurden während der letzten 20 Jahre insgesamt fast 25 Mio. € investiert. Hier sind auch die 87 Vollzeitkräfte angemeldet. Die jährlichen Personalausgaben belaufen sich auf 2,8 Mio. € und stärken somit die Kaufkraft in der Region. Bei einem Gruppenumsatz von fast 40 Mio. € sieht sich die Unternehmensgruppe gut aufgestellt.
Auch wenn die Unternehmensteile inzwischen gesellschaftsrechtlich getrennt sind (Spedition = Thomas Mann; Energie = Markus Mann), ist der Zusammenhalt in der Familie und in den Geschäftsbereichen groß. Die Weiterentwicklung, Zusammenarbeit und langfristige Planungen läuft bei den Brüdern Hand in Hand.
Beim aktuellen Ausbaustand der Unternehmensgruppe soll es nicht bleiben. Durch eine weitere große Investition (ca. 6 Mio. €) im Bereich der Holzverarbeitung werden im Jahr 2016 immerhin 6 – 12 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Im Bereich der erneuerbaren Energien zählt MANN zur den Pionieren, auch weit über die Grenzen hinaus. Im Schweizer Ferienort Anzère betreibt MANN, Europas größte Pellet-Heizzentrale zur Wärmeversorgung von mehr als 4.000 Betten von ca. 8.000. Weitere Wärmecontracting-Anlagen laufen in NRW, RLP und BW. Das MANN-Know How brachte auch Pellet-Produktionsanlage in Belgien, Luxemburg und Argentinien ans Laufen.